Am Freitag, dem 24. Mai 2024, fanden in Paris die ordentliche Generalversammlung und die außerordentliche Generalversammlung 2024 von GEMME EU statt. Tagungsort waren die Räumlichkeiten des Cour de Cassation, die durch ihre goldfarben gehaltene überbordende Ausgestaltung beeindruckten.
Vor und nach den Generalversammlungen wurden Arbeitskreise angeboten, z.B.am Freitagvormittag ein runder Tisch zur Thematik der Entwicklung der Mediation im Europäischen Raum („L’essor de la médiation judiciaire dans l’espace européen: les Cours suprêmes et Conseils supérieurs de la magistrature au soutien des pratiques judiciaires des juridictions du fond“) und ein weiterer runder Tisch zum Einsatz mediativer Elemente bei Gewaltsituationen („Situations violentes: quelle place pour la communication, la négociation, les voies amiables et la justice restaurative?“). Am Samstagvormittag fand ein Workshop statt, der sich mit unterschiedlichen Perspektiven des richterlichen Schlichtungsverfahrens befasste („Regards croisés sur les pratiques de conciliation judiciaire“). Eine der Vortragenden war Camilla Hölzer, die 1. Vorsitzende von Gemme Deutschland. Ein weiterer Workshop befasste sich mit der Schulmediation („Promouvoir la médiation à l’école“).
Der ordentlichen Generalversammlung am Freitagnachmittag ging eine außerordentliche Generalversammlung voraus, deren Gegenstand eigentlich die Verabschiedung einer entsprechend den Beschlüssen des letzten Verwaltungsrates in Athen modernisierten Satzung von GEMME EU sein sollte. Dazu kam es allerdings wegen Widerständen vorwiegend der französischen Sektion nicht. Kontraproduktiv waren auch erhebliche Unstimmigkeiten, die das Quorum und in diesem Zusammenhang die Abstimmungsberechtigung zahlreicher französischer Richterkollegen betrafen und die einer kurzfristigen Aufklärung nicht zugänglich waren.
Der Ablauf der folgenden ordentlichen Generalversammlung mit Wahl des neuen Verwaltungsrats, der anschließend entsprechend der alten Satzung die neue Geschäftsführung von GEMME EU bestimmte, kann den in Kürze auf der Website von GEMME EU veröffentlichten Tagungsprotokollen entnommen werden.
Am Samstagabend feierte GEMME Deutschland ein Jubiliäum der besonderen Art:
Vor knapp zwanzig Jahren war in Paris im Restaurant L’Epoque die deutsche Sektion von GEMME gegründet worden (siehe hierzu den Bericht nebst Unterlagen auf dieser Webseite unter „Geschichte: Epochal - wie es zur Gründung der deutschen Sektion von GEMME kam!“ – ein hinreichender Grund, sich dort erneut einzufinden, die Arbeit der vergangenen Jahre Revue passieren zu lassen und den Anlass gebührend zu feiern.
Von den seinerzeitigen Gründungsmitgliedern nahmen an dem Ereignis allerdings nur noch Lilly und Roland Fritz teil, ansonsten die in Paris anwesenden Vorstandsmitglieder Camilla Hölzer, Peter Osten, Freya Endringer und Elisabeth Lintl, ferner noch Maria Mammeri-Latzl.
Trotz feinem Aperitif, gutem Essen und entsprechenden Getränken verlief der Abend dann etwas unerwartet, beanspruchte doch das Restaurant den schon vor Wochen reservierten Tisch nach eineinhalb Stunden für eine andere Gruppe, an die man kurzer Hand das gesamte Lokal vermietet hatte. Unsere Feier verlegten wir nolens volens in das nur wenige Straßen weiter befindliche Bistro L`Estrapade, was jedoch der guten Laune und der Freude am Genuss des Rotweins keinen Abbruch tat – im Gegenteil! Von dort dann entsandten die Feiernden allen nicht anwesenden früheren Gründungsvätern und -müttern der deutschen Sektion ihre besten Grüße und Wünsche.